Die Produktion
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Seit 2007 hatte Manuela Pfrunder mit ihrem Team die Gestaltung der 9. Banknotenserie weiterentwickelt. In ihrem Atelier, das hierfür eigens mit speziellen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet wurde, widmete sie sich seither dieser anspruchsvollen Aufgabe. Anspruchsvoll insbesondere auch deshalb, weil es bei neuen Banknoten nicht allein auf die Gestaltung ankommt. Vielmehr musste diese immer auf die Sicherheitsmerkmale abgestimmt werden. In mehreren Arbeitsgängen wurden die Bilder, die Illustrationen und die Sicherheitselemente denn auch geprüft, überdacht und angepasst. Den diversen gestalterischen Veränderungen wurde auch mit einer Anpassung des Themas der neuen Banknotenserie Rechnung getragen: Dieses lautet nun „Die vielseitige Schweiz“.
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Die Banknoten der 9. Serie werden auf ein durch die Firma Landqart (www.landqart.com) produziertes, dreischichtiges Banknotensubstrat (Durasafe®) gedruckt. Dieses besteht aus einer innovativen Kombination von Papier und Polymer (Kunststoffschicht). Grundlage für das Durasafe bilden zwei dünne Papierschichten aus Baumwolle, welche die Vorder- und Rückseite der Banknote bilden. Dadurch verhält sich die Oberfläche wie traditionelles Banknotenpapier, während der Polymerkern in der Mitte der Note mechanische Stärke verleiht. Im Rahmen der Herstellung der Papierbahnen werden die ersten Sicherheitsmerkmale in die Papierschichten der Vorder- und Rückseite der Note eingearbeitet. So durchläuft eine der Papierschichten einen separaten Arbeitsprozess, bei welchem der bewährte Sicherheitsfaden auf die Papierbahn gebracht wird.
Anschliessend entstehen in der Durasafe-Anlage weitere Sicherheitsmerkmale: Die ausgeschnittenen Elemente Schweizerkreuz, Flagge sowie Dreieck, die der Banknote ein einzigartiges Aussehen verleihen.
Die Mitte der Sandwichkonstruktion bildet eine transparente Polymerschicht, die die beiden Papierbahnen miteinander verbindet. Dieses Polymer ist lediglich an den Stellen sichtbar, wo die darüber liegenden Papierschichten ausgeschnitten sind.
Abschliessend werden die Papierrollen zugeschnitten und bogenweise auf Paletten für die Auslieferung an die Druckerei bereitgestellt.
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Neben einem speziellen Banknotensubstrat bedarf es zur Herstellung von Banknoten auch spezieller Sicherheitsfarben, die – wie die Banknoten selbst – hohen Ansprüchen zu genügen haben: Sie müssen gegen verschiedenste Chemikalien resistent sein sowie verschiedene äussere Einwirkungen wie Sonnenstrahlung und Waschvorgänge usw. möglichst unbeschadet überstehen. Die Lieferantin der Sicherheitsfarben für den Druck der 9. Banknotenserie ist die Sicpa SA (www.sicpa.com) in Prilly.
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Die 9. Banknotenserie wird, wie bereits frühere Serien, von der Firma Orell Füssli Sicherheitsdruck AG (www.ofs.ch) gedruckt. Die Herstellung der Schweizer Banknoten erfolgt in mehreren Produktionsschritten und durchläuft unter anderem sieben Druck-, ein Applikations- und ein Perforationsverfahren.
Der Druckprozess beginnt mit der Verarbeitung der von der Gestalterin erstellten elektronischen Daten. Mit Hilfe von CAD (Computer Aided Design) werden diese in druckbare Daten umgewandelt und den jeweiligen Druckprozessen zugewiesen. Die Plattenherstellung erfolgt unter Zuhilfenahme von neuartigen Plattenproduktionsprozessen wie CtP (Computer to Plate). Dann werden die Papierbogen auf einer Offset-Supersimultan-Maschine beidseitig mit verschiedenen mehrfarbigen Linienmustern und Rastern so präzise bedruckt, dass sich dank der perfekten Registrierung der Vorder- und Rückseite – wo vorgesehen – Durchsichtsregister ergeben.
Im Siebdruckverfahren werden die Noten auf der Rückseite mit einem schimmernden Streifen versehen. Dieser sorgt für mehr Stabilität der Note. Die Folien-Applikationsmaschine trägt den Sicherheitsstreifen, welcher von Leonhard Kurz (www.kurz.de) hergestellt wird, auf. Dieser besteht aus verschiedenen Schichten und beinhaltet unter anderem rote und grüne Ziffern. Bei näherer Betrachtung glitzern metallisierte Mikrotexte und die Wertzahl der jeweiligen Stücklung entweder silbrig oder in Regenbogenfarben.
In einem zweiten Siebdruckverfahren erhält die Banknote einen schimmernden Globus, welcher auf jeder neuen Stückelung erscheint. Je nach Betrachtungswinkel verändern sich das Erscheinungsbild und die Farbe. Um diesen Effekt zu erzielen, enthält die Farbe magnetische Pigmente.
Einer der wichtigsten Druckschritte ist der Kupferdruck, der sowohl auf der Vorder- wie auch auf der Rückseite eingesetzt wird. Die vertieften Partien der Druckplatten werden mit verschiedenen Farben eingefärbt. Die Farbe wird mit hohem Druck und hoher Temperatur auf das Papier übertragen. Dabei entsteht eine reliefartige Struktur, die beim Berühren der Note spürbar ist.
In einem weiteren Schritt wird mittels Perforationsverfahren das Schweizerkreuz (Microperf®) eingebracht. Dann werden die Banknoten im Buchdruckverfahren mit der Seriennummer versehen und schliesslich gegen Verschmutzung lackiert. Mittels einer Schneidmaschine werden die fertigen Bogen in Einzelnotenbündel unterteilt.
Anschliessend werden auf einer Banknotenprüfanlage die Druckqualität und Sicherheitsmerkmale jeder einzelnen Note überprüft und fehlerhafte Noten aussortiert. In einem letzten Arbeitsgang werden die Noten verpackt und für den Transport zur SNB bereitgestellt.
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Bei der SNB werden die gelieferten druckfrischen Banknoten anhand von Stichproben einer Qualitätsprüfung unterzogen. Nach erfolgreicher Qualitätskontrolle werden die druckfrischen Banknoten für die Zirkulation freigegeben.