Die Geldpolitik der SNB

Die Schweizerische Nationalbank hat den Auftrag, die Geld- und Währungspolitik so zu gestalten, dass das Geld seinen Wert behält und die Schweizer Volkswirtschaft sich angemessen entwickeln kann. Hier finden Sie Informationen zur geldpolitischen Strategie, zu den Instrumenten und zu den Entscheiden der SNB.

Geldpolitische Strategie und Umsetzung der Geldpolitik

Die SNB hat die Aufgabe, die Preisstabilität zu gewährleisten und dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung zu tragen. Das geldpolitische Konzept der SNB besteht aus drei Elementen: einer Definition der Preisstabilität, einer mittelfristigen Inflationsprognose und der Umsetzung der Geldpolitik.

Zur Umsetzung ihrer Geldpolitik legt die Nationalbank den SNB-Leitzins fest. Dabei strebt sie an, dass die kurzfristigen besicherten Geldmarktzinssätze in Franken nahe am SNB-Leitzins liegen. Bei Bedarf kann die Nationalbank den Wechselkurs oder das Zinsniveau auch mit zusätzlichen geldpolitischen Massnahmen beeinflussen. Die ordentlichen sowie die weiteren geldpolitischen Instrumente sind in den "Richtlinien der SNB über das geldpolitische Instrumentarium" aufgeführt.

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Fragen und Antworten rund um die Geldpolitik der SNB

Die Schweizerische Nationalbank hat laut Bundesverfassung und Bundesgesetz über die Schweizerische Nationalbank (NBG) den Auftrag, die Geld- und Währungspolitik so zu gestalten, dass das Geld seinen Wert behält und sich die Schweizer Volkswirtschaft angemessen entwickeln kann. Art. 99 der Bundesverfassung verpflichtet die Nationalbank, als unabhängige Zentralbank eine Geld- und Währungspolitik zu führen, die dem Gesamtinteresse des Landes dient; Art. 5 NBG präzisiert den Auftrag: Die Nationalbank gewährleistet die Preisstabilität und trägt dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung.

Die Nationalbank gewährleistet Preisstabilität, indem sie für angemessene monetäre Rahmenbedingungen sorgt. Darunter versteht man, dass die Zinsen und der Wechselkurs an die jeweilige wirtschaftliche Lage angepasst sind. Niedrige Zinssätze fördern die Versorgung der Wirtschaft mit Geld und Krediten und erhöhen damit die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen sowie die Investitionen. Mit der Zeit können dadurch aber die Produktionskapazitäten zu stark beansprucht werden, was das Preisniveau ansteigen lässt. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass es an den Finanz- und Immobilienmärkten zu Übertreibungen kommt. Umgekehrt führen steigende Zinsen zu einer Verknappung der Geld- und Kreditversorgung und dämpfen damit die Gesamtnachfrage. Dadurch nimmt die Auslastung der Produktionskapazitäten ab, und es entsteht ein Abwärtsdruck auf die Preise. Aufgrund der starken Aussenverflechtung der Schweizer Wirtschaft beeinflusst der Wechselkurs gleichzeitig über die Importpreise das Preisniveau und über die Exporte die Auslastung der Produktionskapazitäten.

Die Nationalbank nimmt in der Regel vierteljährlich (jeweils Mitte März, Juni, September und Dezember) eine geldpolitische Lagebeurteilung vor und entscheidet über den geldpolitischen Kurs. Falls es die Umstände erfordern, kann sie auch ausserhalb dieses Turnus Entscheide treffen. Sie orientiert jeweils die Öffentlichkeit über ihre geldpolitischen Entscheidungen und die dahinterstehenden Erwägungen. Bei den geldpolitischen Entscheiden analysiert und beurteilt die Nationalbank die wirtschaftliche sowie monetäre Lage (insbesondere die Inflationsaussichten) in der Schweiz. In die Lagebeurteilung fliessen auch die Informationen ein, welche die Nationalbank im Rahmen der Unternehmensgespräche sammelt und auswertet. Ein spezielles Augenmerk gilt dabei auch der Konjunkturentwicklung im Ausland, weil diese für ein international stark verflochtenes Land wie die Schweiz eine wichtige Rolle spielt. Auf Basis dieser umfassenden Analyse erstellt die Nationalbank ihre Inflationsprognose und entscheidet, ob die Geldpolitik unverändert bleibt, gestrafft oder gelockert wird. Geldpolitische Entscheide betreffen in der Regel die Zinsen, jedoch nicht immer: Die Nationalbank kann bei Bedarf auch anders gelagerte Entscheide treffen - Beispiele dafür sind die Einführung des Mindestkurses am 6. September 2011 und dessen Aufhebung am 15. Januar 2015, oder die Schaffung der SNB-COVID-19-Refinanzierungsfazilität im März 2020. Mit ihren geldpolitischen Instrumenten setzt die Nationalbank ihren jeweiligen Entscheid um.

Die Nationalbank definiert Preisstabilität als einen Anstieg des Landesindexes der Konsumentenpreise (LIK) von weniger als 2% pro Jahr - das erste Element im geldpolitischen Konzept. Der LIK wird vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnet, mehr Informationen dazu finden sich auf der LIK-Website des BFS. Preisstabilität bezieht sich auf den Durchschnitt der Preisveränderungen - die Preise einzelner Güter können durchaus stärker schwanken. Deflation, also ein anhaltender Rückgang des allgemeinen Preisniveaus, verletzt die Preisstabilität ebenfalls.

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