Quartalsheft 3/2025
Bericht über die Geldpolitik
Bericht für die vierteljährliche Lagebeurteilung des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank vom September 2025
Der Bericht beschreibt die wirtschaftliche und monetäre Entwicklung und erläutert die Inflationsprognose. Er zeigt, wie die SNB die Wirtschaftslage beurteilt und welche Konsequenzen sie daraus für die Geldpolitik ableitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nationalbank beschloss am 25. September 2025, den SNB-Leitzins bei 0% zu belassen. Der Inflationsdruck war gegenüber dem Vorquartal praktisch unverändert. Die Geldpolitik trägt dazu bei, die Inflation im Bereich der Preisstabilität zu halten, und stützt die Wirtschaftsentwicklung.
- Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamte sich in der ersten Jahreshälfte 2025 etwas. Wegen der US-Zölle und der anhaltend hohen Unsicherheit dürfte die Wachstumsdynamik über die nächsten Quartale verhalten ausfallen. In der Schweiz fiel das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal schwach aus. Nach einem kräftigen Anstieg im ersten Quartal stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) nur noch um 0,5%. Die wirtschaftlichen Aussichten für die Schweiz haben sich mit den deutlich höheren US-Zöllen eingetrübt. Die Zölle dürften vor allem die Exporte und Investitionen dämpfen.
- Die Unsicherheit bezüglich der Wirtschaftsaussichten für die Welt und die Schweiz ist weiterhin hoch, insbesondere vor dem Hintergrund der handelspolitischen Entwicklungen.
- Die Inflation in der Schweiz stieg von -0,1% im Mai auf 0,2% im August, was hauptsächlich auf die Preisentwicklung von importierten Waren und des Tourismus zurückzuführen war. Die Inflationserwartungen lagen wenig verändert im Bereich der Preisstabilität.
- Der Franken gewann gegenüber dem US-Dollar an Wert. Die Renditen auf langfristige eidgenössische Anleihen gingen geringfügig zurück. Die Schweizer Aktienpreise veränderten sich nur wenig. Die Wohnimmobilienpreise und Hypothekarkredite wuchsen stärker als im Vorquartal. Das Wachstum der breit gefassten Geldmengen beschleunigte sich.
Konjunktursignale
Ergebnisse aus den Unternehmensgesprächen der SNB
Drittes Quartal 2025
Bericht der Delegierten für regionale Wirtschaftskontakte für die vierteljährliche Lagebeurteilung des Direktoriums der SNB. Die hier wiedergegebenen Einschätzungen beruhen auf Informationen von Mitgliedern von Unternehmensleitungen in der ganzen Schweiz. Bei ihrer Auswertung aggregiert und interpretiert die SNB die erhaltenen Informationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im dritten Quartal wächst die Schweizer Wirtschaft gemäss den Gesprächen insgesamt solide. Getragen wird das Wachstum hauptsächlich vom Dienstleistungssektor und der Bauwirtschaft. Auch in der Industrie stellen die Unternehmen Anzeichen einer Belebung fest.
- Diese positiven Tendenzen werden jedoch von den US-Zöllen überschattet. Auch wenn die Erhöhung im August zurzeit noch keine deutlichen Spuren in der Umsatzentwicklung hinterlässt, trifft sie Teile der Industrie hart und stellt deren Wettbewerbsfähigkeit im US-Absatzmarkt in Frage.
- Im Dienstleistungssektor und in der Bauwirtschaft sind Auslastung und Margen weitgehend stabil und liegen im Rahmen des langjährigen Durchschnitts. In der Industrie bleiben sowohl die personellen als auch die technischen Kapazitäten deutlich unterausgelastet, und die Gewinnmargen stehen unter Druck.
- Die Geschäftsaussichten trüben sich ein. Vor allem in der Industrie erwarten die Unternehmen nur bescheidene Umsatzsteigerungen. Insbesondere die Industriebetriebe, die nach dem 1. August besucht wurden, sind deutlich weniger zuversichtlich. Zudem verweisen die Unternehmen im Hinblick auf die US-Handelspolitik auf erhebliche Unsicherheiten.