Zinsen und Devisenmarktinterventionen: Gewährleistung der Preisstabilität in herausfordernden Zeiten
Zusammenfassung
Der Wechselkurs spielt seit Jahrzehnten eine Schlüsselrolle für die Schweizer Wirtschaft und die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank. Die SNB begann jedoch erst im Zuge der globalen Finanzkrise 2008/09, in grossem Umfang am Devisenmarkt zu intervenieren.
Devisenmarktinterventionen waren notwendig, um das Mandat der Preisstabilität zu erfüllen. Um die Preisstabilität zu gewährleisten, beeinflusst die Nationalbank die monetären Bedingungen - hauptsächlich über den SNB-Leitzins und bei Bedarf mit Devisenmarktinterventionen.
Die SNB hat Devisenmarktinterventionen sowohl in Phasen tiefer wie auch hoher Inflation eingesetzt. Zwischen 2009 und 2021 kaufte sie Devisen, um Deflationsrisiken entgegenzuwirken, als der Leitzins nahe an der effektiven Zinsuntergrenze lag. Ohne diese Käufe wäre die Inflation noch tiefer ausgefallen.
Als die Inflation nach der Corona-Pandemie stark anstieg, verkaufte die SNB Devisen, um die Geldpolitik zu straffen. Die Devisenverkäufe ergänzten die Erhöhungen des Leitzinses und dämpften insbesondere die importierte Inflation. Diese Kombination von Devisenverkäufen und Leitzinserhöhungen brachte die Inflation erfolgreich zurück in den Bereich der Preisstabilität.
Devisenmarktinterventionen haben jedoch Nebenwirkungen. Mit den Devisenkäufen verlängerte sich die Bilanz der SNB signifikant, was zu stärkeren Schwankungen in ihrem Jahresergebnis führte. Deswegen muss die SNB genügend Eigenkapital halten, um potenzielle Verluste tragen zu können.