Perspektiven des Schweizer Frankens inmitten des Euro-Währungsgebiets

9. März 2005
Associazione Carlo Cattaneo, Lugano

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Zusammenfassung

Die Einführung des Euro im Januar 1999 hat die internationale Währungsordnung grundlegend verändert. Die Schweiz als kleines, stark vom Export und Kapitalverkehr abhängiges Land befand sich plötzlich inmitten eines Marktes von fast 300 Millionen Einwohnern mit einer einzigen Währung. Welche monetären Folgen hatte diese Entwicklung, und welche Perspektiven hat der traditionell als "Erfolgsprodukt" geltende Schweizer Franken?

Der Franken spielt in den Handels- und Finanztransaktionen sicherlich eine verminderte Rolle. Obwohl auf dem Schweizer Markt nur wenig mit Euro bezahlt wird, lauten die Rechnungen an Kunden innerhalb des Euroraums immer öfter ausschliesslich auf die Einheitswährung – eine Tatsache, an die sich die Unternehmen unseres Landes anpassen müssen. Auf den Finanzmärkten bildet der Euro nun ein Gegengewicht zum Dollar. Dadurch hat der Schweizer Franken als Fluchtwährung etwas an Bedeutung verloren und entwickelt sich stärker in Übereinstimmung mit seinen Fundamentaldaten.

Die Einführung des Euro hat jedoch weder unsere geld- und währungspolitische Selbständigkeit noch den helvetischen Zinsbonus beeinträchtigt. Die Nationalbank konnte der jüngsten konjunkturellen Schwächeperiode mit Flexibilität und Entschiedenheit begegnen, so dass die monetären Bedingungen in der Schweiz für die Wirtschaft wesentlich günstiger waren als zum Beispiel in Deutschland; dort gelten die gleichen Zinssätze wie in jenen Ländern des Euroraums, welche sich in der Konvergenzphase befinden. Darüber hinaus blieb der Zinsbonus bestehen, nicht zuletzt wegen der uneinheitlichen Wirtschaftsentwicklung im Euroraum.

Auch wenn die internationale Bedeutung des Schweizer Frankens zurückginge, dürfte sich dessen Einzigartigkeit angesichts eines immer komplexeren und unterschiedlicheren Euro-Währungsgebiets verstärken. Die Märkte haben diesen Prozess richtig eingeschätzt. Die Entwicklung des Euroraums stellt auch für die Schweizer Wirtschaft eine Herausforderung dar. Unter diesen Umständen behält die Schweiz mit ihrer geld- und währungspolitischen Autonomie einen beachtlichen Vorteil.

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Beteiligte Personen

  • Jean-Pierre Roth
    Präsident des Direktoriums

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