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Einleitende Bemerkungen, Mediengespräch

11. Dezember 2025
Martin Schlegel, Präsident des Direktoriums
Antoine Martin, Vizepräsident des Direktoriums
Petra Tschudin, Mitglied des Direktoriums
Mediengespräch der Schweizerischen Nationalbank, Bern

Zusammenfassung

Geldpolitischer Entscheid

Wir haben beschlossen, den SNB-Leitzins unverändert bei 0% zu belassen. Sichtguthaben der Banken bei der SNB werden bis zu einer bestimmten Limite zum SNB-Leitzins verzinst. Der Zinsabschlag auf Sichtguthaben oberhalb dieser Limite beträgt nach wie vor 0,25 Prozentpunkte. Bei Bedarf sind wir weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein.

Die Inflation ist in den letzten Monaten leicht tiefer ausgefallen als erwartet. In der mittleren Frist ist der Inflationsdruck gegenüber der letzten Lagebeurteilung aber praktisch unverändert. Unsere Geldpolitik trägt dazu bei, die Inflation im Bereich der Preisstabilität zu halten, und stützt die Wirtschaftsentwicklung. Wir werden die Lage weiter beobachten und die Geldpolitik wenn nötig anpassen, um die Preisstabilität sicherzustellen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Als Präsident begrüsse ich Sie im Namen des Direktoriums herzlich zum Mediengespräch der Schweizerischen Nationalbank. Nach unseren einleitenden Ausführungen stehen wir Ihnen wie üblich für Fragen zur Verfügung.

Geldpolitischer Entscheid

Ich beginne mit unserem geldpolitischen Entscheid. Wir haben beschlossen, den SNB-Leitzins unverändert bei 0% zu belassen. Sichtguthaben der Banken bei der SNB werden bis zu einer bestimmten Limite zum SNB-Leitzins verzinst. Der Zinsabschlag auf Sichtguthaben oberhalb dieser Limite beträgt nach wie vor 0,25 Prozentpunkte. Bei Bedarf sind wir weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein.

Die Inflation ist in den letzten Monaten leicht tiefer ausgefallen als erwartet. In der mittleren Frist ist der Inflationsdruck gegenüber der letzten Lagebeurteilung aber praktisch unverändert. Unsere Geldpolitik trägt dazu bei, die Inflation im Bereich der Preisstabilität zu halten, und stützt die Wirtschaftsentwicklung. Wir werden die Lage weiter beobachten und die Geldpolitik wenn nötig anpassen, um die Preisstabilität sicherzustellen.

Inflationsprognose

Ich komme nun zur Entwicklung der Inflation. Die Inflation ging seit der letzten Lagebeurteilung leicht zurück. Sie fiel von 0,2% im August auf 0,0% im November. Zu diesem Rückgang hat insbesondere eine tiefere Teuerung in der Hotellerie, bei den Mieten und bei Kleidern beigetragen.

Der Inflationsdruck ist gegenüber dem Vorquartal in der mittleren Frist praktisch unverändert. Kurzfristig liegt unsere bedingte Inflationsprognose zwar etwas tiefer als im September, in der mittleren Frist ist sie aber nur wenig verändert. Die Prognose befindet sich über den gesamten Prognosezeitraum im Bereich der Preisstabilität (vgl. Grafik). Sie liegt im Jahresdurchschnitt bei 0,2% für 2025, 0,3% für 2026 und 0,6% für 2027 (vgl. Tabelle). Unsere Prognose beruht auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum 0% beträgt.

Damit übergebe ich das Wort an Antoine Martin, der über die internationalen Wirtschaftsaussichten sprechen wird.

Internationale Wirtschaftsaussichten

Die Weltwirtschaft wuchs im dritten Quartal stärker als erwartet. Die US-Zölle und die handelspolitische Unsicherheit belasteten zwar die globale Konjunktur, doch die Wirtschaftsentwicklung blieb in vielen Ländern bisher widerstandsfähiger als angenommen. So nahm der globale Warenhandel weiter zu. Auch die Investitionen fielen höher aus als erwartet, da u.a. stark in künstliche Intelligenz investiert wird. Die Inflation blieb in den USA erhöht. Da jedoch die Abwärtsrisiken für die Beschäftigungsentwicklung zugenommen haben, wurde die Geldpolitik dort dennoch weiter gelockert. In der Eurozone bewegte sich die Inflation nahe am Zielwert, und die Leitzinsen wurden unverändert belassen.

In unserem Basisszenario gehen wir davon aus, dass die Weltwirtschaft über die nächsten Quartale moderat wachsen wird. Stützend wirken dabei u.a. die im Jahresverlauf weiter gelockerte Geldpolitik sowie in einigen Ländern eine expansivere Fiskalpolitik. Die Inflation dürfte in den USA noch einige Zeit erhöht bleiben. In der Eurozone dürfte die Inflation hingegen nahe am Zielwert bleiben.

Die Unsicherheit hat im Vergleich zur letzten Lagebeurteilung etwas abgenommen. Unser Basisszenario für die Weltwirtschaft unterliegt aber nach wie vor bedeutenden Risiken. Beispielsweise könnten die US-Zölle und die handelspolitische Unsicherheit doch stärker auf der globalen Konjunkturdynamik lasten als bisher beobachtet. Auch ist es möglich, dass die Handelsbarrieren erneut erhöht werden. Gleichzeitig ist jedoch nicht auszuschliessen, dass sich die Weltwirtschaft auch über die kommenden Quartale besser entwickelt als erwartet.

Damit kommen wir zur Lage im Inland, die Petra Tschudin präsentieren wird.

Wirtschaftsaussichten für die Schweiz

In der Schweiz schrumpfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) im dritten Quartal. Der Rückgang war insbesondere auf die pharmazeutische Industrie zurückzuführen. Dort war die Wertschöpfung im ersten Quartal stark gestiegen, da Lieferungen in die USA in Erwartung möglicher Zölle vorgezogen worden waren. Im zweiten Quartal kam es zu einer Gegenbewegung, die sich im dritten Quartal fortsetzte. In den anderen Branchen des verarbeitenden Gewerbes sowie bei den Dienstleistungen nahm die Wertschöpfung leicht zu. Aufgrund dieser insgesamt gedämpften Wirtschaftsentwicklung stieg die Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten weiter an.

Die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz haben sich mit den tieferen US-Zöllen und einer etwas besseren internationalen Entwicklung leicht aufgehellt. Für das Gesamtjahr 2025 erwarten wir ein BIP-Wachstum von knapp 1,5%. Für 2026 erwarten wir ein Wachstum von rund 1%. In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit noch etwas zunehmen.

Hauptrisiko für die Wirtschaftsaussichten in der Schweiz ist die Entwicklung der Weltwirtschaft.

Damit übergebe ich das Wort wieder an Martin Schlegel.

Geldpolitischer Ausblick

Meine Damen und Herren, ich komme auf die Geldpolitik zurück.

Der Inflationsdruck hat sich gegenüber dem Vorquartal kaum verändert. So ist unsere bedingte Inflationsprognose in der mittleren Frist nahezu unverändert gegenüber dem Vorquartal und liegt über den gesamten Prognosezeitraum im Bereich der Preisstabilität.

Wir haben entschieden, den SNB-Leitzins unverändert zu belassen. Unsere Geldpolitik wirkt weiterhin expansiv. Das tiefe Zinsniveau in der Schweiz wirkt zum einen über den Wechselkurs. Zum anderen zeigt sich die expansive Wirkung unserer Geldpolitik am Kreditwachstum. Unsere Geldpolitik trägt dazu bei, dass die Inflation in den nächsten Quartalen langsam ansteigen dürfte. Gleichzeitig unterstützt sie die Wirtschaftsentwicklung.

Wir werden die Lage weiter beobachten und unsere Geldpolitik falls nötig anpassen, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten. Bei Bedarf sind wir weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Wir stehen Ihnen nun für Fragen zur Verfügung.

Beteiligte Personen

  • Martin Schlegel
    Präsident des Direktoriums

  • Antoine Martin
    Vizepräsident des Direktoriums

  • Petra Tschudin
    Mitglied des Direktoriums

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