Umsetzung der Geldpolitik in bewegten Zeiten

31. März 2016
Geldmarkt-Apéro, Zürich

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Zusammenfassung

Der Franken ist nach wie vor deutlich überbewertet. Sein Aussenwert bleibt damit für die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine zentrale Grösse. Die SNB hat ein vitales Interesse daran, dass der Devisenhandel in den beiden für den Franken wichtigsten Währungspaaren, dem Euro-Franken und dem Dollar-Franken, gut funktioniert. Denn eine hohe Marktqualität trägt dazu bei, dass die beiden Pfeiler der aktuellen Geldpolitik, der Negativzins auf Sichtguthaben und die Devisenmarktinterventionen, ihre Wirkung entfalten können. Zwei wichtige Indikatoren für die Marktqualität bilden die Geld-Brief-Spanne und die Schwankungsbreite der bezahlten Kurse, d.h. die Handelsspanne. Je kleiner die Geld-Brief-Spanne und je enger die Handelsspanne, desto tiefer sind die Transaktionskosten. Damit erhöht sich auch die Marktqualität. Eine niedrige Marktqualität hat dagegen höhere Transaktionskosten zur Folge und bedeutet, dass der Preisanpassungsprozess gestört ist. Die Aufhebung des Mindestkurses führte vorübergehend zu einer drastischen Verschlechterung der Marktqualität. Dass dieser Zustand nicht lange anhielt, ist als gutes Zeichen zu werten. Die Rückkehr zu geordneten Marktverhältnissen war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich der Franken in den vergangenen Monaten etwas abzuwerten vermochte, obschon auf internationaler Ebene verschiedene Faktoren Unsicherheit schürten.

Trotz der Normalisierung des Handels in den beiden Währungspaaren kann sich die SNB nicht zurücklehnen, da der Markt wankelmütig bleibt. Zudem hat das Tempo im Devisenhandel in den letzten Jahren stark zugenommen. Die SNB beobachtet daher das Geschehen permanent und analysiert die Marktstrukturen eingehend, um daraus die richtigen Schlüsse für die Umsetzung der Geldpolitik zu ziehen. Eine Herausforderung besteht in diesem Zusammenhang darin, das Wissen und die technischen Hilfsmittel stets à jour zu halten und zu optimieren, um nicht plötzlich von unerwarteten Entwicklungen überrollt zu werden.

Für die Umsetzung der Geldpolitik ist die SNB auch auf einen möglichst gut funktionierenden Frankengeldmarkt angewiesen. Es ist ihr deshalb ein grosses Anliegen, dass die Handelsplattform, die im Februar einer Generalüberholung unterzogen wurde, langfristig attraktiv bleibt und der Geldmarkt über eine zeitgemässe und stabile Infrastruktur verfügt.

Die Aktivität am Repomarkt hat sich belebt. Grund dafür ist der Handel mit Freibeträgen, der seit der Einführung des Negativzinses für eine optimale Liquiditätsverteilung sorgt. Verschiedene Zentralbanken haben ebenfalls einen Negativzins eingeführt, wobei die Ausgestaltung variiert. Die SNB hat einen regelbasierten und flächendeckenden Ansatz gewählt, mit einer möglichst fairen Methode zur Bemessung der Freibeträge.

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Beteiligte Personen

  • Dewet Moser
    Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums

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