Finanzierung von Hypotheken: Verbriefungen und Pfandbriefe im Lichte der Finanzkrise

15. Mai 2008
Generalversammlung der Pfandbriefbank Schweizerischer Hypothekarinstitute, Zofingen

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Zusammenfassung

Im Zentrum der Diskussion um die Ursachen der internationalen Finanzkrise steht die Finanzierung von Hypotheken. Die massive Kreditausweitung in den USA, insbesondere im Bereich der Subprime-Hypotheken, verstärkte und verlängerte die Blase am amerikanischen Immobilienmarkt. Ab Mitte 2007 erlitten Finanzprodukte, die mit Subprime-Hypotheken unterlegt waren, hohe Wertverminderungen und führten zu grossen Verlusten bei Banken und Anlegern. Die Probleme mit diesen Finanzprodukten lösten Diskussionen über die Zukunft der Finanzierung von Hypotheken aus. Dabei besteht die Gefahr die Probleme unterschiedlicher Instrumente zu vermengen und den volkswirtschaftlichen Nutzen dieser Instrumente zu verkennen.

Es können drei verschiedene Refinanzierungsinstrumente gegeneinander abgegrenzt werden: Pfandbriefe, Mortgage Backed Securities (MBS) und Strukturierte Verbriefungsprodukte. Alle drei Instrumente haben gemeinsam, dass sie die Refinanzierung von Hypotheken ermöglichen und erleichtern. Sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich des Risikotransfers. Während das Kreditrisiko bei der Refinanzierung über Pfandbriefe bei den Banken verbleibt, wird bei MBS und Strukturierten Verbriefungsprodukten das Risiko an Investoren weitergereicht.

Gravierende Probleme bei Strukturierten Produkten, die mit Subprimehypotheken unterlegt waren, führten Mitte 2007 zu einem abrupten Ende des Verbriefungsbooms. Falsche Anreize, ungenügende Kontrollmechanismen, Defizite beim Ratingsystem, zu wenig Selbstverantwortung der Investoren waren die wichtigsten Kritikpunkte an der Verbriefungspraxis. Es gilt nun diese Mängel zu korrigieren, so dass das Vertrauen der Marktteilnehmer in diese Produkte zurückkehrt. Falsch wäre ein Verbot der Verbriefung von Hypotheken, denn diese Instrumente zur Refinanzierung erzielen einen hohen ökonomischen Nutzen und sind aus dem heutigen Finanzsystem nicht wegzudenken.

Die in der Finanzmarktkrise zutage getretenen Schwächen der Verbriefungen von Hypotheken sind beim Schweizer Pfandbrief nicht vorhanden. Er sollte daher durchaus Potenzial haben, bei der fristengerechten Refinanzierung der Hypotheken in Zukunft in der Schweiz noch eine grössere Rolle zu spielen. Darüber hinaus können die Banken ihre Liquidität verbessern, indem sie selber Bestände an Schweizer Pfandbriefen halten. Diese können bei Bedarf im Franken-Interbankenmarkt oder bei der SNB rasch und einfach mit Repogeschäften in Liquidität umgewandelt werden.

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Beteiligte Personen

  • Thomas Jordan
    Mitglied des Direktoriums

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