Beliebt, aber unter Druck: Bargeld im digitalen Zeitalter

Martin Schlegel, Vizepräsident des Direktoriums

Forum für Finanzmarktstabilität, FMA Liechtenstein, Vaduz, 29.11.2022

Die Zahlungsgewohnheiten befinden sich seit einigen Jahren stark im Wandel. Die Digitalisierung schreitet im Zahlungsverkehr voran, und Bargeld wird weniger häufig für Zahlungen benutzt.

Dennoch bleibt Bargeld aufgrund seiner besonderen Eigenschaften beliebt und schafft auch im digitalen Zeitalter einen bedeutenden Mehrwert. Bargeld erlaubt einen einfachen und verständlichen Umgang mit Geld, ermöglicht allen die Teilnahme am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben, schützt die Privatsphäre und ist besonders krisenfest.

Die Wahlfreiheit zwischen bargeldlosen Zahlungsmitteln und Bargeld, welche die Bevölkerung heute besitzt, hat für sie eine hohe Bedeutung, und somit auch für die Nationalbank.

Diese Wahlfreiheit ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Sie hat als wichtige Voraussetzung, dass das System Bargeld Tag für Tag gut funktioniert. Eine rückläufige Nutzung setzt die Bargeldinfrastruktur unter wirtschaftlichen Druck. Damit Bargeld auch in Zukunft breit akzeptiert wird und einfach zugänglich bleibt, müssen wir dieser Infrastruktur Sorge tragen.