Prinzipien für risikoorientierte Vergütungssysteme

Philipp Hildebrand, Vizepräsident des Direktoriums

Economic Outlook 2009 (Unternehmer NW-Schweiz), Basel, 23.04.2009

Die meisten Finanzinstitute sahen ihre Vergütungspraktiken vor der Krise grösstenteils losgelöst vom Risikomanagement. Kurzfristige Gewinne wurden mit grosszügigen Boni belohnt. Längerfristige Risiken, die dabei für das Unternehmen entstanden, wurden nicht angemessen berücksichtigt. Im Nachhinein überrascht es deshalb nicht, dass diese Boni jenes exzessive Risikoverhalten schürten, das schliesslich zur Schwächung des globalen Finanzsystems geführt hat. Es ist wichtig, dass Finanzunternehmen ihre Vergütungssysteme als integralen Bestandteil ihres Risikomanagements betrachten und sie entsprechend ausgestalten und regeln. Mit genau diesen Zielsetzungen hat das Financial Stability Board (FSB) – ehemals Financial Stability Forum (FSF) – eine Reihe von risikoorientierten Vergütungsprinzipien entwickelt. Die Prinzipien wurden von den Staats- und Regierungschefs der G20-Länder bei ihrem Treffen Anfang dieses Monats in London gutgeheissen. Sie beabsichtigen, diese bei der Lohnrunde 2009 weitgehend umzusetzen.