Umsetzung und Auswirkungen der Geldpolitik

Dewet Moser, Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums

Geldmarkt-Apéro, Zürich, 21.03.2013

Im vergangenen Jahr führte die Verschärfung der Eurokrise zu einer Flucht aus dem Euro in andere Währungen und auch zu einer zeitweise sehr grossen Frankennachfrage. Um diese zu decken und damit den Mindestkurs durchzusetzen, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit Devisenkäufen viel permanente Liquidität geschaffen. Deshalb schliesst die SNB seit Mitte 2012 am Geldmarkt keine Geschäfte mit befristeter Liquidität mehr ab. Die aussergewöhnlich tiefen Zinsen reduzieren die Aktivitäten am Geldmarkt zusätzlich. Die SNB nimmt ihre Verantwortung für den Frankengeldmarkt indes unverändert wahr. Zum einen sind ihr verlässliche und repräsentative Referenzzinssätze für den Geldmarkt weiterhin ein grosses Anliegen. Sie setzt sich dafür auch unter erschwerten Bedingungen mit Wort und Tat ein. Zum anderen arbeitet sie zusammen mit verschiedenen Akteuren an einer zukunftstauglichen Lösung für die Geldmarktinfrastruktur. Diese bildet ein wichtiges Element eines leistungs- und wettbewerbsfähigen Schweizer Finanzplatzes.

Im Zuge der Devisenkäufe nahmen auch die Devisenanlagen der SNB sehr rasch sehr stark zu. Sie wurden marktschonend und umsichtig über die Zeit wieder möglichst gut diversifiziert, nicht zuletzt mit Blick auf die Währungszusammensetzung.

Bei Zinsen nahe null hängen angemessene monetäre Rahmenbedingungen in hohem Masse von den Wechselkursen ab. In diesem Umfeld bleibt die Umsetzung der Geldpolitik auf absehbare Zeit darauf ausgerichtet, den Mindestkurs am Devisenmarkt sicherzustellen. Entsprechend hat die SNB ihr operatives Dispositiv im vergangenen Jahr weiter verstärkt.