Geldpolitik im globalen Umfeld

Philipp Hildebrand, Mitglied des Direktoriums

Schweizerisch-Amerikanische Handelskammer, Zürich, 08.10.2003

Die Schweiz-Amerikanische Freundschaft ist ein essentieller Bestandteil der langfristigen Vitalität der schweizerischen Volkswirtschaft. Mit Paul Volcker’s paradigmatischem Wechsel der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten im Jahre 1979 wurde eine lange Zeitperiode globaler Desinflation eingeläutet. Der dramatische Anstieg des internationalen Wettbewerbs während den letzten zwanzig Jahren beeinflusste die Preisniveaus ebenfalls stark. In der Schweiz blieben wichtige Bereiche der Volkswirtschaft jedoch durch ein Netz von regulatorischen Hürden vom internationalen Wettbewerb abgeschirmt. Die Liberalisierung dieser Sektoren würde nicht nur das Wirtschaftswachstum erhöhen – welches zur Bewältigung der zunehmenden Probleme im ganzen Sozialbereich dringend notwendig ist – sondern sie würde auch die Effektivität der Geldpolitik erhöhen und ihr mehr Flexibilität verschaffen. Der aktuelle wirtschaftliche und geldpolitische Ausblick ist geprägt von der Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung in den USA und in der ganzen Welt sowie von der Hoffnung auf eine nur graduelle Bereinigung der grossen weltweiten und intergenerationellen Ungleichgewichte.