Bankenplatz Schweiz: Grosse Vergangenheit - erfolgreiche Zukunft?

20. Mai 2014
Swiss International Finance Forum, Bern

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Zusammenfassung

Die Geschichte zeigt, dass sich ein international bedeutsamer Bankenplatz auch in einem kleinen Land entwickeln kann. Die Schweiz ist dafür ein eindrückliches Beispiel. Hierzulande hat der Bankensektor im Laufe der Zeit ein überdurchschnittlich grosses volkswirtschaftliches Gewicht erlangt. Zum einen liegt dies daran, dass die Banken die hochentwickelte Schweizer Wirtschaft mit Finanzdienstleistungen versorgen. Zum anderen erzeugen die Schweizer Banken Wertschöpfung durch den Export ihrer Dienstleistungen. Wichtigste Ertragsquelle ist dabei das grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsgeschäft. Darüber hinaus spielen die beiden Schweizer Grossbanken im globalen Investment-Banking-Geschäft eine wichtige Rolle.

Die international herausragende Stellung des Schweizer Bankenplatzes ist seit einigen Jahren allerdings zunehmend unter Beschuss geraten. Das Verhalten der Banken vor und während der Finanzkrise und die Notwendigkeit von staatlichen Interventionen haben die Unterstützung von Bevölkerung und Politik im Inland teilweise erodieren lassen. In der Folge wurde vermehrt die Frage gestellt, ob ein bedeutender und global aufgestellter Bankensektor für die Schweiz von Nutzen ist oder ob er nicht vielmehr einen Risikofaktor darstellt. Erschwerend kommt dazu, dass das grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsgeschäft der Schweizer Banken im Zuge aufgedeckter Fälle von aktiver Beihilfe zur Steuerhinterziehung einen beträchtlichen Reputationsschaden erlitten hat.

Die Schweiz hat aus volkswirtschaftlicher Sicht nach wie vor ein grosses Interesse an einem starken, global bedeutsamen Bankenplatz. Damit die vergleichsweise kleine Schweiz ungeachtet der immensen Herausforderungen auch in Zukunft einen solchen beheimaten kann, haben die Banken drei Voraussetzungen zu erfüllen: Sie müssen erstens weit überdurchschnittlich gute Dienstleistungen anbieten, zweitens weit überdurchschnittlich krisenresistent sein und drittens eine weit überdurchschnittlich hohe Reputation aufweisen.

Neben den Banken selbst sind auch Politik und Behörden gefordert. Die Bemühungen sollten darauf fokussieren, sinnvolle Rahmenbedingungen zu schaffen. Vier Faktoren sind dabei besonders wichtig: Erstens ist dafür zu sorgen, dass mit nachvollziehbarer und wirksamer Regulierung das «Too big to fail»-Problem entschärft wird. Zweitens ist sicherzustellen, dass der gute Ruf der Schweiz als politisch und ökonomisch stabiles Land gewahrt wird. Drittens ist ein Konzept zu entwickeln, das den Schutz der Privatsphäre für steuerehrliche Bankkunden aus dem Ausland auch bei Anwendung des globalen Standards zum automatischen Informationsaustausch garantiert. Viertens ist im Dialog mit den Behörden und Regulatoren im Ausland darauf hinzuarbeiten, dass für Schweizer Banken der Zugang zu ausländischen Märkten gesichert ist.

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Beteiligte Personen

  • Thomas Jordan
    Präsident des Direktoriums

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