2012 - Schweizer Geldpolitik in unsicheren Zeiten

7. Februar 2012
Swiss-American Chamber of Commerce, Genf

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Zusammenfassung

Seit letztem Sommer leidet die Schweiz erheblich unter den Auswirkungen der ungünstigen Entwicklungen in der Weltwirtschaft, insbesondere unter der verschärften Schuldenkrise in der Eurozone. Die Unsicherheit in Bezug auf die Schuldenkrise führte während der Sommermonate zu einer massiven Aufwertung des Schweizer Frankens. Die Suche der Investoren nach sicheren Anlagen gipfelte darin, dass der Franken Anfang August 2011 gegenüber dem Euro ein Allzeithoch erklomm. Dies stellte eine akute Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft dar und barg das Risiko einer deflationären Entwicklung. In der Folge legte die Schweizerische Nationalbank (SNB) Anfang September einen Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro fest, was die Überbewertung des Frankens bis zu einem gewissen Grad korrigierte. Diese Massnahme hat exportorientierten Unternehmen die Investitionsplanung erleichtert. Zudem konnte das Risiko einer deflationären Entwicklung sowie schwerwiegender struktureller Schäden der Schweizer Volkswirtschaft reduziert werden. Ohne diese geldpolitische Massnahme hätten die massive Überbewertung und die hohe Volatilität des Frankens wahrscheinlich Bestand gehabt.

Trotzdem ist die Lage für weite Teile der Wirtschaft weiterhin äusserst schwierig, denn auch beim aktuellen Kurs ist der Franken immer noch sehr stark. Die SNB erwartet, dass er sich über die Zeit abschwächen und auf ein Niveau fallen wird, das mehr mit den ökonomischen Fundamentalwerten im Einklang steht. Wie die Wirtschaftszahlen zeigen, hat sich die Konjunktur im dritten Quartal 2011 markant verlangsamt, insbesondere die Exporte gingen deutlich zurück. Zusätzlich zur Problematik des starken Frankens haben sich die globalen Wirtschaftsaussichten verschlechtert, und es dominieren Abwärtsrisiken. Angesichts dieses schwierigen Umfelds wird die SNB den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro unverändert mit aller Entschlossenheit verteidigen. Dies gilt jederzeit, vom Augenblick der Eröffnung der Börsen am Montag in Sydney bis hin zum Börsenschluss in New York am Freitag. Die SNB toleriert am relevanten Interbankenmarkt keinen Geschäftsabschluss unter dem Mindestkurs. Sie ist vorbereitet, falls nötig unbeschränkt Devisen zu kaufen, um den Mindestkurs durchzusetzen. Darüber hinaus steht sie bereit, weitere Massnahmen zu ergreifen, falls die Wirtschaftsaussichten und die Deflationsrisiken es erfordern.

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Beteiligte Personen

  • Thomas Jordan
    Vizepräsident des Direktoriums

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