Was kann die Schweizerische Nationalbank für die Wirtschaft tun?

10. April 2002
Zürcher Volkswirtschaftliche Gesellschaft, Zürich

Datei herunterladen

Die Datei kann per Klick auf den Button heruntergeladen werden.

Zusammenfassung

Aus der Überlegung, dass die Geldpolitik langfristig nur die Entwicklung des Preisniveaus, nicht aber das reale Wirtschaftswachstum beeinflussen kann, ergibt sich die Priorität des Ziels der Preisstabilität. Die Nationalbank definiert Preisstabilität als eine am Landesindex der Konsumentenpreise gemessene jährliche Teuerung von weniger als 2%. Wenn es der Nationalbank gelingt, die Preisstabilität in diesem Bereich zu halten, erleichtert sie Firmen und Haushalten, ihre Inflationserwartungen zu verankern, und schützt die Volkswirtschaft vor den Kosten der Inflation.

Der Wechselkurs wird von der Nationalbank im Rahmen ihrer Inflationsprognose berücksichtigt. Da der Wechselkurs die Inflationsentwicklung beeinflusst und die Nationalbank den kurzfristigen Zinssatz so setzt, dass die prognostizierte Inflation mittelfristig im Zielbereich liegt, hat der Wechselkurs auch einen Einfluss auf die Geldpolitik der Nationalbank. Zudem behält sich die Nationalbank vor, in Zeiten von Wechselkursturbulenzen den Zinssatz im Rahmen ihres Zinszielbandes zu bewegen. Sie hat von dieser Flexibilität in der Woche vor Ostern Gebrauch gemacht, als sie den Reposatz senkte und damit eine Absenkung des Dreimonate-Libor in den unteren Bereich des Zinszielbandes einleitete, das an der Lagebeurteilung vom 21. März 2002 bestätigt worden war (1,25%-2,25%).

Den Möglichkeiten der Nationalbank, den Wechselkurs zu beeinflussen, sind indessen Grenzen gesetzt. Sie kann den nominellen Wechselkurs nur dann nachhaltig verändern, wenn sie die Erwartungen der Märkte über ihren geldpolitischen Kurs verändert. Diese Erwartungen sind letztlich dadurch bestimmt, dass die Nationalbank das Ziel verfolgt, die Teuerung mittelfristig unter 2% zu halten. Wollte die Nationalbank also den nominellen Wechselkurs nachhaltig senken, müsste sie dieses Ziel aufgeben und eine expansive Geldpolitik einleiten, welche die Inflationserwartungen steigen lässt.

Weitere Dateien

Verwandte Inhalte

Beteiligte Personen

  • Jean-Pierre Roth
    Präsident des Direktoriums

Ihre Einstellungen

Erforderlich: Diese Cookies (z.B. zum Speichern Ihrer IP-Adresse) können nicht abgelehnt werden, da sie notwendig sind, um den Betrieb der Website zu gewährleisten. Diese Daten werden nicht weiter ausgewertet.
Analyse: Wenn Sie Ihre Einwilligung zu dieser Kategorie geben, werden Daten wie IP-Adresse, Standort, Geräteinformationen, Browser-Version und Besucherverhalten gesammelt. Diese Daten werden für SNB-interne Zwecke ausgewertet und 2 Jahre aufgehoben.
Drittanbieter: Wenn Sie Ihre Einwilligung zu dieser Kategorie geben, werden Services von Dritten (z.B. zur Ergänzung der SNB-Website mit multimedialen Inhalten) aktiviert, die Personendaten sammeln, diese bearbeiten und ins Ausland weltweit bekannt geben sowie Cookies setzen. Die entsprechenden Datenschutz-Regelungen sind in der Datenschutzerklärung für die Website der Schweizerischen Nationalbank verlinkt.

Wählen Sie Ihre gewünschten Einstellungen:

Diese Website verwendet Cookies, Analysetools und weitere Technologien, um angeforderte Funktionen, Inhalte und Dienste zur Verfügung zu stellen, angezeigte Inhalte zu personalisieren, Verknüpfungen zu Sozialen Medien anzubieten und die Nutzung der Website zur Verbesserung ihrer Bedienbarkeit in anonymisierter Form zu analysieren. Es werden dabei auch Personendaten an Dienstleister von Videodiensten ins Ausland weltweit bekanntgegeben und es kommen deren Analysetools zur Anwendung. Mehr Informationen finden Sie unter "Einstellungen verwalten".