Die schweizerische Geldpolitik inmitten des Eurogebiets: eine trügerische Unabhängigkeit

19. Mai 1999
Centre d'études bancaires und Association Bancaire Tessinoise, Vezia

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Zusammenfassung

Die SNB dient den Gesamtinteressen der Schweiz am wirksamsten mit einer eigenständigen Geldpolitik. Führt sie einen eigenständigen Kurs, ist sie auch in der Lage, bei der Festlegung der Geldpolitik auf die besonderen Bedürfnisse der schweizerischen Bevölkerung und Wirtschaft Rücksicht zu nehmen. Die SNB kann aber nur dann eine wirksame eigenständige Geldpolitik führen, wenn sie den Wechselkurs des Schweizer Frankens grundsätzlich frei schwanken lässt. Dabei ist es möglich, dass sich der Schweizer Franken in einem unerwünschten Ausmass aufwertet und der schweizerischen Wirtschaft Schaden zufügt. Im Referat wird gezeigt, dass die SNB solchen Entwicklungen nicht machtlos gegenübersteht. Sie kann ihre Geldpolitik auf die Stabilisierung des Wechselkurses ausrichten. Sie muss aber darauf achten, dass sie ihren Kurs nicht zu stark lockert und damit ein neues Inflationspotenzial schafft.

Mit der Anbindung des Frankens an den Euro würde die Gefahr von schädlichen Wechselkursausschlägen wesentlich verringert. Die höhere Wechselkursstabilität müsste aber um den Preis eines Verlustes der geldpolitischen Autonomie erkauft werden. Die schweizerische Geldpolitik würde nicht mehr durch die SNB, sondern durch die Europäische Zentralbank bestimmt. Der Zinsbonus auf dem Schweizer Franken würde verschwinden. Die Attraktivität des Frankens als Anlagewährung hinge nicht mehr von der Glaubwürdigkeit und vom guten Ruf der SNB ab; die Qualität der in Frankfurt geführten Geldpolitik wäre fortan allein massgebend.

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Beteiligte Personen

  • Georg Rich
    Direktor der Schweizerischen Nationalbank

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