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Direktinvestitionen 2024

12. Dezember 2025

Desinvestitionen im In- und Ausland infolge Bilanzverkürzungen bei ausländisch beherrschten Finanz- und Holdinggesellschaften - Schweizerisch beherrschte multinationale Unternehmen bauen Direktinvestitionen im Ausland aus - Höhere Kapitalerträge aus Direktinvestitionen im Ausland - Umsätze und Personalbestand im Ausland stagnieren

Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland

Unternehmen mit Sitz in der Schweiz zogen im Berichtsjahr insgesamt 11 Mrd. Franken aus Tochtergesellschaften im Ausland ab. Verantwortlich für den Abbau waren die ausländisch beherrschten Finanz- und Holdinggesellschaften, die Mittel im Umfang von 52 Mrd. Franken aus dem Ausland abzogen. Diese Desinvestitionen waren eine Folge von Konzernumstrukturierungen und Liquidationen von Tochtergesellschaften im Ausland. Damit setzten sich die bereits in den Vorjahren beobachteten Bilanzverkürzungen fort. Unternehmen aus der Industrie und aus dem übrigen Dienstleistungssektor (ohne ausländisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften) investierten hingegen per Saldo 41 Mrd. Franken im Ausland. Am meisten investierten die Banken (23 Mrd. Franken), indem sie die Eigenkapitalbasis ihrer Tochtergesellschaften im Ausland stärkten. Unternehmen aus der Branchengruppe Übrige Industrien und Bau investierten 9 Mrd. Franken, überwiegend in Form von reinvestierten Erträgen. Bei den Investitionen der Branchengruppe Transporte und Kommunikation (5 Mrd. Franken) spielten Akquisitionen eine wichtige Rolle.

Mehr Investitionen als Desinvestitionen tätigten die Unternehmen aus der Schweiz mit 8 Mrd. Franken in Asien sowie mit je 6 Mrd. Franken in Mittel- und Südamerika sowie in den Vereinigten Staaten. Innerhalb Europas investierten Unternehmen aus der Schweiz vor allem in Italien (7 Mrd. Franken) und dem Vereinigten Königreich (6 Mrd. Franken). In Europa insgesamt reduzierten inländische Unternehmen ihre Investitionen jedoch um 35 Mrd. Franken. Ausschlaggebend waren Kapitalrückzüge aus Holdingstandorten, in erster Linie aus Ungarn (37 Mrd. Franken), gefolgt von Luxemburg, den Niederlanden und Irland (insgesamt 20 Mrd. Franken).

Der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland betrug 1340 Mrd. Franken. Mit 412 Mrd. Franken (31% des Totals) verfügten die Finanz- und Holdinggesellschaften über den grössten Kapitalbestand im Ausland. Es folgen die Branchengruppen Chemie und Kunststoffe mit 190 Mrd. Franken (14%) sowie der Handel mit 187 Mrd. Franken (14%).

Die Erträge aus Direktinvestitionen nahmen gegenüber dem Vorjahr deutlich um 11 Mrd. auf 108 Mrd. Franken zu (+ 12%). Bezogen auf den Kapitalbestand entspricht dies einem Ertragssatz von 8,0% (2023: 7,4%).

Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz

Investoren aus dem Ausland zogen im Berichtsjahr erneut Kapital aus Unternehmen in der Schweiz ab: Die Desinvestitionen beliefen sich per Saldo auf 83 Mrd. Franken (2023: 70 Mrd. Franken). Die Mittelrückzüge erfolgten wiederum grösstenteils aus Finanz- und Holdinggesellschaften (81 Mrd. Franken). Mittelrückzüge aus Finanz- und Holdinggesellschaften lassen sich seit 2018 beobachten. Kumuliert belaufen sie sich im Zeitraum 2018-2024 auf rund 660 Mrd. Franken.

Auch im restlichen Dienstleistungssektor reduzierten ausländische Investoren die Direktinvestitionen, mit 5 Mrd. Franken am meisten bei Unternehmen der Branchengruppe Transporte und Kommunikation. Die Industrie hingegen verzeichnete per Saldo einen Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen. Am meisten Kapital investierte das Ausland in Unternehmen der Branchengruppe Chemie und Kunststoffe (3 Mrd. Franken).

Der Bestand ausländischer Direktinvestitionen in der Schweiz betrug 926 Mrd. Franken. Davon entfielen 887 Mrd. Franken (96%) auf Beteiligungskapital und 39 Mrd. Franken (4%) auf Konzernkredite.

Die Erträge aus Direktinvestitionen in der Schweiz gingen gegenüber dem Vorjahr um 10 Mrd. auf 92 Mrd. Franken zurück (-9%). Bezogen auf den Kapitalbestand entspricht dies einem Ertragssatz von 9,9% (2023: 10,8%).

Operative Angaben zu multinationalen Unternehmen

Die von der Nationalbank befragten schweizerisch beherrschten Unternehmen kontrollierten 21 300 Tochtergesellschaften im Ausland. In diesen Auslandsgesellschaften beschäftigten sie 2 484 000 Personen und erwirtschafteten einen Jahresumsatz von 868 Mrd. Franken. Damit lagen alle operativen Angaben in etwa auf der Höhe des Vorjahres. Die von der Nationalbank befragten schweizerisch beherrschten Unternehmen, die über Auslandsbeteiligungen verfügen, sind auch in der Schweiz bedeutende Arbeitgeber: Sie beschäftigten im Inland 561 000 Personen.

Anmerkungen

Ausführliche Tabellen zu den Direktinvestitionen und den operativen Angaben zu multinationalen Unternehmen sind auf dem Datenportal der Nationalbank (data.snb.ch) unter "Themen/Aussenwirtschaft/Daten/Direktinvestitionen" zu finden. Die Daten können dort in Form von Webgrafiken und konfigurierbarer Tabellen genutzt werden. Unter "Themen/Aussenwirtschaft/Ergänzende Daten/Direktinvestitionen" finden sich weitere Zeitreihen. Methodische Hinweise zur Direktinvestitionsstatistik finden sich unter "Themen/Aussenwirtschaft/Erläuterungen, Änderungen und Revisionen/Direktinvestitionen".

Mit der Publikation des Berichts Direktinvestitionen werden Vorjahreszahlen revidiert. Betroffen ist das Intervall 2015 bis 2023. Mit der Revision erfolgt zugleich eine Harmonisierung mit bereits publizierten Reihen aus der Zahlungsbilanz. Bei den schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland stehen mit dieser Publikation zwei neue Subtotale zur Verfügung: "Total ausländisch beherrschte Unternehmen" und "Total ohne ausländisch beherrschte Unternehmen".

Der Personalbestand von Mutterkonzernen in der Schweiz wird vom Bundesamt für Statistik (BFS) als Teil der Statistik der Unternehmensgruppen (STAGRE) publiziert. Die Nationalbank veröffentlicht den Personalbestand derjenigen Mutterkonzerne in der Schweiz, die von ihr befragt werden.

Der Bericht ist ab 12. Dezember 2025 im Internet verfügbar unter www.snb.ch, News & Publikationen/Statistische Publikationen/Aussenwirtschaft/Direktinvestitionen. In gedruckter Form kann der Bericht ab dem 18. Dezember 2025 bei der Nationalbank bezogen werden.

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