Entwicklungen in der aktuellen Finanzkrise

Philipp Hildebrand, Vizepräsident des Direktoriums

Swiss Funds and Asset Management Forum, Bern, 02.04.2009

Die Finanzmarktturbulenzen, die vor rund 20 Monaten ihren Anfang nahmen, haben sich mittlerweile zur grössten und komplexesten Finanzkrise seit den 1930er-Jahren entwickelt. Diese Finanzkrise wirkt sich nun mit voller Wucht auf die globale Realwirtschaft aus.

Momentan erleben wir eine sehr schwierige Periode. Immerhin gibt es einzelne Anzeichen, dass die Weltwirtschaft möglicherweise nahe an der konjunkturellen Talsohle sein könnte. Der Weg zu einer Erholung wird aber wohl kaum geradlinig verlaufen, und die Abwärtsrisiken für das Wachstum bleiben gross.

Weltweit haben Regierungen und Zentralbanken Massnahmen ergriffen, um das Finanzsystem zu stabilisieren. Ferner verfolgen sehr viele Länder eine nachfragestimulierende Fiskalpolitik. Die Zentralbanken haben rasch und deutlich die Zinsen gesenkt sowie teils ausserordentlich weitgehende Massnahmen getroffen, um den Konjunkturabschwung zu mildern. Diese geballten Massnahmen werden letztlich dazu beitragen, dass die globale Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad einschwenkt.

Auch die Schweizerische Nationalbank hat zu diesem Zweck dezidiert konventionelle wie auch innovative und weitgehende geldpolitische Massnahmen ergriffen. Solange es im Rahmen unseres geldpolitischen Konzepts und mit Blick auf die Inflationsprognose angebracht ist, werden wir diese Massnahmen resolut anwenden.

Wir sind uns bewusst, dass der von uns gewählte Weg zur Bekämpfung dieser Krise mit langfristigen Risiken verbunden ist. Gleichzeitig ist die Nationalbank tief überzeugt, dass der Weg des Zu-wenig-Tuns, geschweige denn des Nichtstuns noch mit viel grösseren Risiken verbunden wäre. Wenn denn einmal absehbar wird, dass die Schweizer Wirtschaft auf ihren längerfristigen Wachstumspfad zurückfindet, wird die Nationalbank natürlich keinesfalls zögern, die Ausrichtung der Geldpolitik entsprechend zu korrigieren.