Schweizer Perspektiven und globales Geschehen

Jean-Pierre Roth, Präsident des Direktoriums

Icon-Roadshow EURO 2008, Frankfurt am Main, 17.03.2008

Die Schweizer Volkswirtschaft blickt auf erfolgreiche Jahre zurück. Sie partizipierte in hohem Ausmass am Aufschwung der Weltwirtschaft. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete der Exportsektor, der seine Präsenz in den neuen Märkten rasch erhöhte. Bemerkenswert war dabei, dass dieses verstärkte Auslandengagement nicht zulasten des Produktionsstandortes Schweiz erfolgte, sondern dieser davon insgesamt profitierte. Zum Aufschwung trugen in den letzten Jahren aber auch die Reformen zur Stärkung und Öffnung des Wirtschaftsstandorts Schweiz massgeblich bei.

Die Mitte 2007 ausgebrochenen Turbulenzen an den Finanzmärkten dürften an der Schweizer Volkswirtschaft nicht spurlos vorübergehen. Der Exportsektor, darunter auch die Banken, wird die Verlangsamung der internationalen Konjunktur zu spüren bekommen. Dazu kommt die Entwicklung des Frankenkurses, der in den letzten Monaten gegenüber dem Euro und dem Dollar deutlich gestiegen ist. Aus den Finanzmarktturbulenzen lässt sich indessen bereits heute einiges lernen. Angesichts der eng vernetzten Finanzmärkte müssen die Zentralbanken zur Bewältigung der Probleme eng zusammenarbeiten. Auch müssen die Anreizstrukturen in den Banken, die ein risikoreiches Verhalten besonders belohnt haben, geändert und die Instrumente zur Messung der Risiken überdacht werden. Gut bewährt hat sich indessen die Art und Weise, wie die Schweizerische Nationalbank den Franken-Geldmarkt steuert. So gelang es, den Dreimonats-Libor im angestrebten Bereich zu halten und damit die Realwirtschaft vor den Störungen auf dem Interbankenmarkt zu schützen.