Herausforderung durch Staatsfonds

Philipp Hildebrand, Vizepräsident des Direktoriums

International Center for Monetary and Banking Studies, Genf, 18.12.2007

Der Ursprung und das schnelle Wachstum von Staatsfonds (Sovereign Wealth Funds oder SWFs) sind eng mit den vorherrschenden globalen makroökonomischen Ungleichgewichten verknüpft. Zweifellos haben Staatsfonds der globalen Wirtschaft einige Vorteile gebracht. Sie haben jedoch auch eine ziemlich heftige politische Kontroverse ausgelöst, da ihr starker Anstieg einige der herkömmlichen Annahmen über das Funktionieren der globalen Wirtschaft in Frage stellen. In der Folge drohen die Investitionsaktivitäten dieser Staatsfonds einen Teufelskreis finanziellen Protektionismus nach sich zu ziehen. Um dies zu vermeiden, sollten sich Staatsfonds mit den Regierungen reicher Länder auf einen Verhaltenskodex oder auf Richtlinien für die Aktivitäten der Staatsfonds einigen. Diese Richtlinien müssen sicherstellen, dass Staatsfonds nicht nach politischen Motiven investieren und ein Wiederaufleben des Staatsbesitzes in unseren Wirtschaften ausgeschlossen werden kann. Um Letzteres sicherzustellen, kann das institutionelle Design moderner Zentralbanken einige Aufschlüsse über eine sinnvolle Gestaltung von Governance geben.