Gedanken zum Asset Management in der Schweiz

Philipp Hildebrand, Mitglied des Direktoriums

Schweizerischer Anlagefondsverband, Bern, 28.03.2006

Das Asset Management ist ein wichtiger Ertragspfeiler für die Banken in der Schweiz. Der Finanzsektor seinerseits ist der grösste private Schweizer Wirtschaftssektor und für die wirtschaftliche Entwicklung von grösster Bedeutung. Bei einem weiterhin günstigen Verlauf der Weltwirtschaft werden die globalen Vermögen auch in Zukunft stark wachsen. Zudem führt die rasch zunehmende Menge an verfügbaren Informationen zu oft besser informierten Kunden, einer breiteren Produktpalette und zu vermehrtem Wettbewerb und Kostendruck bei den Anbietern.

Diese Entwicklungen werden das Asset Management mittelfristig tiefgreifend verändern. Die moderat aktiv bewirtschafteten Geldmarkt-, Aktien- und Bondanlagen, welche ihre Kosten oft nicht durch eine konsistente Überrendite rechtfertigen können, dürften zu Gunsten der passiv bewirtschafteten und kostengünstigen Produkte an Terrain verlieren. Die verbleibenden traditionellen Produkte werden gezwungen sein, eine deutlich verbesserte Performance aufzuweisen. Auch die alternativen Anlagen werden von den Strukturveränderungen profitieren. Allerdings wird dieser Bereich auch in Zukunft von der Tatsache geprägt sein, dass ausserordentliches Portfolio Management Know-how immer nur im beschränkten Ausmass vorhanden sein wird.

Bezüglich Performance und operationeller Effizienz steht der Asset Management-Standort Schweiz im internationalen Vergleich recht gut da. Die vor allem im traditionellen Bereich notwendigen Strukturbereinigungen müssen dennoch rechtzeitig angegangen werden. Im alternativen Bereich ist die Schweiz zwar im Fund of Funds-Geschäft erfolgreich. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Finanzplatz Schweiz, basierend auf diesem Erfolg, auch im alternativen Bereich noch mehr zu einem Kompetenz-Zentrum entwickeln kann.