Der Franken im Globalisierungsmarathon

Philipp Hildebrand, Mitglied des Direktoriums

Business Club Zürich, Zürich, 22.09.2005

Der heutige Wohlstand der Schweiz basiert auf Fleiss, Leistungsbereitschaft, Innovation und Offenheit. Offenheit bedeutet für die schweizerischen Unternehmer auch, sich mit unterschiedlichen Wechselkursvolatilitäten zu arrangieren. Der Wechselkurs zwischen dem Franken und dem US-Dollar stellt diesbezüglich eine grössere Herausforderung dar als derjenige zwischen dem Franken und dem Euro. Die Wechselkursvolatilität in Europa ist seit der Einführung des Euro markant gesunken. Mit der zunehmenden Flexibilisierung der chinesischen Währung dürfte die Bedeutung des US-Dollar für die schweizerische Exportwirtschaft leicht abnehmen, jene der asiatischen Währungen tendenziell zunehmen.

Trotz einer gewissen Wechselkursvolatilität ist eine Fixierung des Frankens gegenüber einer anderen Währung nicht sinnvoll. Zur Bewahrung der Preisstabilität in der Schweiz ist eine flexible, eigenständige Geldpolitik die bessere Strategie. Die in Zukunft stärkere Öffnung der Schweiz könnte zudem über einen inversen Balassa-Samuelson-Effekt dem lange Zeit währenden realen Aufwertungstrend des Frankens entgegenwirken. Für den Erfolg der Schweiz in einer globalisierten Weltwirtschaft ist vor allem die antrainierte Leistungsfähigkeit gepaart mit der nötigen Offenheit und Flexibilität die entscheidende Grundvoraussetzung.