Das Verhältnis des Schweizer Frankens zum Euro

Thomas Jordan, Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums

Europa Institut Universität Zürich, Zürich, 23.06.2004

Mit der Einführung des Euro ist für die Mitgliedsländer der Europäischen Währungsunion wirtschaftspolitisch ein neues Zeitalter angebrochen. Die Währungsunion bringt den teilnehmenden Ländern viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Der wichtigste Nachteil liegt im Verlust der Möglichkeit, die Geldpolitik auf die Bedürfnisse der einzelnen Länder anzupassen.

Die Einführung des Euro hat sich durchaus positiv auf die Schweiz ausgewirkt. Es herrschen heute in Europa deutlich stabilere Währungsverhältnisse als früher, was für die Schweiz als sehr offene Volkswirtschaft ein grosser Vorteil ist. Gleichzeitig wurde die Eigenständigkeit des Frankens nicht gefährdet. Der Euro hat den Franken als Zahlungsmittel in der Schweiz nicht verdrängt und hat sich auch nicht als Parallelwährung etablieren können.

Die Möglichkeit der Nationalbank zur Führung einer autonomen Geldpolitik wurde durch die Einführung des Euro nicht eingeschränkt. Es gibt keinen Grund für die Nationalbank, den Franken an den Euro zu binden. Das Verhältnis des Frankens zum Euro dürfte aber auch in Zukunft harmonisch bleiben.