Geldpolitik in einem schwierigen Umfeld

Bruno Gehrig, Vizepräsident des Direktoriums

Generalversammlung des Handels- und Industrievereins des Kantons Schwyz, Feusisberg, 26.09.2002

Der noch vor einigen Monaten von den meisten Beobachtern für die zweite Jahreshälfte des laufenden Jahres erwartete Aufschwung verzögert sich weiter. Das gilt für die OECD als Ganze und für die Schweizer Wirtschaft. Die Nationalbank hat dieser veränderten Lagebeurteilung am 26. Juli 2002 mit der Senkung der Zinszielband-Mitte auf 0,75 Prozent Rechnung getragen. Das BIP dürfte in der Schweiz in diesem Jahr etwa stagnieren und erst im Verlauf von 2003 wieder wachsen, wesentlich angetrieben durch die internationale Konjunkturentwicklung. Die Preisstabilität dürfte auf absehbare Zeit kaum gefährdet sein, weder durch eine deflatorische noch durch eine inflatorische Entwicklung. Indessen bleibt das weltwirtschaftliche Umfeld durch hohe Unsicherheiten geprägt. Das verlangt trotz rekordtiefer Geldmarktzinsen gegebenenfalls zusätzliche geldpolitische Massnahmen.