Globale Wirtschaftstrends und ihre Implikationen für die Finanzmarktinfrastrukturen

Bruno Gehrig, Vizepräsident des Direktoriums

International Securities Services Association (ISSA), Wolfsberg, 12.06.2002

Die rasch fortschreitende Globalisierung von Portfolios hat den Prozess der Kapitalakkumulation effizienter, aber auch störungsanfälliger gemacht. Dieser Trend konfrontiert die Finanzmarktinfrastrukturen – vorab die Wertpapierabwicklungssysteme – mit erhöhten Anforderungen: Mit grösseren grenzüberschreitenden Volumina, mehr zeitkritischen Abwicklungen und – zumal in Europa – dem augenfälligen Zwang zur Konsolidierung über die Grenzen hinweg.

Nicht weniger als die privaten Dienstleistungsanbieter sind die Aufsichtsbehörden herausgefordert. Ihre Sorge gilt dem Schutz der Systemstabilität in diesem durch Externalitäten und Ansteckungs-Risiken geprägten Bereich. Aus gutem Grund ist in der bevorstehenden Revision des schweizerischen Nationalbankgesetzes vorgesehen, der Schweizerischen Nationalbank Aufsichtskompetenzen nicht nur für Zahlungsverkehrssysteme, sondern auch für Wertpapierabwicklungssysteme zu übertragen.