Wie bewegt man sich zwischen Währungsgiganten – eine Schweizer Sicht

Bruno Gehrig, Vizepräsident des Direktoriums

Swiss-American Chamber of Commerce, Zürich, 16.01.2001

Auf der Bühne des globalen Währungsgeschehens spielt der seit 1973 frei schwankende Schweizer Franken eine Nebenrolle. Im Verhältnis zur Grösse unseres Landes ist seine Stellung als Handels- und Anlagewährung indessen weit überproportional. Langfristig hat sich der Schweizer Franken im Jahresdurchschnitt real um 0.6% aufgewertet, vor allem bedingt durch seine Attraktivität als Anlagewährung und die hohen externen Überschüsse der Leistungsbilanz.

Seit zwei Jahren ist der Euro der grosse Währungsnachbar des Schweizer Frankens. Trotz anfänglichen Befürchtungen hat es in dieser Zeit keine negativen Wechselkursverzerrungen gegeben. Im Gegenteil: Der Franken-Euro-Wechselkurs hat die beabsichtigten Wirkungen der Geldpolitik eher unterstützt. Diese Erfahrungen sprechen für eine Fortsetzung des freien Wechselkurssystems. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gibt es heute wenig Grund für einen Systemwechsel in absehbarer Zeit. Ob sich an dieser Beurteilung langfristig etwas ändern wird oder nicht, kann und soll nicht heute entschieden werden.