Die Schweizer Bankwirtschaft im Umbruch

Bruno Gehrig, Mitglied des Direktoriums

Swiss Banking School, Zürich, 26.09.2000

Vor 15 Jahren, als die Swiss Banking School gegründet wurde, sah die Bankenszene Schweiz in wesentlichen Aspekten anders aus als heute. Sie hat insbesondere einen massiven Konzentrationsprozess durchlaufen, der nur dank einer hohen Kooperationsbereitschaft in der Branche weitgehend ohne Erschütterungen ablief.

Obwohl die Konsolidierung in der Schweiz weiter fortgeschritten ist als in verschiedenen anderen Ländern, bleibt der Anpassungsdruck hoch. Im Vordergrund stehen zwei Herausforderungen. Zum einen verschlechterten sich die Refinanzierungsverhältnisse zusehends. Die Einsicht, dass diese Probleme struktureller Art sind, zwingt zu neuen Wegen der Mittelbeschaffung, insbesondere am Kapitalmarkt. Zum anderen liegt im Vormarsch des E-Banking die wahrscheinlich folgenschwerste Innovation für die Bankenstruktur der Schweiz. Es handelt sich dabei nicht einfach um einen modernen zusätzlichen Distributionsweg, sondern um einen Technologieeinsatz, der Banken grundlegend verändern wird. Noch ausgeprägter als in den vergangenen 15 Jahren wird es in Zukunft auf die Fähigkeit zum raschen Wandel ankommen.