The Swiss Franc within an Euro Environment

Jean-Pierre Roth, Vizepräsident des Direktoriums

12. Europäische Finanztagung und die Euro-Woche, Wien, 23.11.1998

In wenigen Wochen schafft ein historischer Schritt - die Einführung der Europäischen Währungsunion - ein neues Umfeld für die Geldpolitik in Europa. Nicht nur die teilnehmenden Länder werden davon betroffen sein, sondern auch jene, die abseits stehen.

Die Schweiz betrachtet die Einführung des Euro als einmalige Chance für Europa, die Geldstabilität zu fördern. Ein stabileres Währungssystem nützt allen und führt zu grösserer Transparenz und Effizienz. Es ist anzunehmen, dass der Schweizerfranken eine weniger wichtige Rolle als Transaktionswährung spielen und der Euro als Zahlungsmittel in unserem Land akzeptiert wird.

Die Einführung des Euro ist eine Revolution und als solche eine Quelle der Unsicherheit. Sobald jedoch die Europäische Zentralbank ihre Position gefestigt hat, stehen die Chancen für geringere Wechselkursschwankungen und ein tieferes Zinsgefälle zwischen dem Euro und dem Franken gut. Angesichts der engen Korrelation zwischen den wirtschaftlichen Grundprinzipien in der Europäischen Union und in der Schweiz wird der Devisenmarkt auf lange Sicht den Euro und den Schweizerfranken als zwei Schwesterwährungen betrachten.